Einfache und wirkungsvolle Tipps, um weniger Energie zu verbrauchen
Wer sich über das Energiesparen informiert, findet häufig Tipps zur energetischen Sanierung wie der Dach-, Decken- oder Hausdämmung, zum Austausch der Heizung oder der Elektrogeräte und ähnliche Maßnahmen. Zu solchen Maßnahmen berät Sie unsere Energieberatung gern.
Hier finden Sie jedoch auch Tipps, die Sie ganz einfach umsetzen können, auch ohne viel Geld investieren zu müssen.
Auskühlen lassen sollen Sie Ihre Wohnung natürlich nicht. Aber bereits 1 Grad weniger Raumtemperatur kann bis zu 6 % der Heizkosten sparen. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas sind immerhin bis zu 1.200 kWh Ersparnis möglich. Je nach Gastarif senken Sie Ihre Heizkosten bis zu 150 Euro und ersparen der Umwelt einen C02-Ausstoß von rund 300 Kilogramm.
Wohnzimmer 20° C
Schlafzimmer 16 – 18° C
Bad 23° C
Kinder-/ Arbeitszimmer 20–22° C
Küche 18 – 20° C
Flur/Diele 16° C
Bei herkömmlichen fünfstufigen Thermostaten entspricht die Stufe 3 in der Regel einer Raumtemperatur von 20°C. Eine genauere Einstellung ist natürlich mit elektronischen (programmierbaren) Thermostaten möglich:
Mit diesen können Sie die Heizung genauer auf Ihren Bedarf einstellen, so zum Beispiel die Temperatur zur Nacht automatisch absenken. Solche Thermostate sind schon für rund 15 Euro das Stück erhältlich und können – richtig angewendet – bis zu 10 % Heizkosten zusätzlich einsparen.
Lüften Sie richtig: Machen Sie – je nach Jahreszeit – drei bis viermal täglich kurz „Durchzug“ statt die Fenster auf „Kipp“ zu stellen. Durch angekippte Fenster erfolgt nur wenig Luftaustausch. Die umliegenden Wände aber kühlen aus, was Schimmelbildung begünstigt. Die richtige Anwendung des Stoßlüftens hingegen sorgt nicht nur für frische Luft, sondern kann Ihnen auch gut 150 Euro Heizkosten sparen.
Den besten Luftaustausch erreichen Sie beim „Querlüften“ – wenn Sie durch das Öffnen einander gegenüberliegender Fenster für „Durchzug“ sorgen.
Achten Sie darauf, vor dem Lüften die Heizungsthermostate zu schließen. Andersfalls könnte der Temperaturfühler die Heizung während der Lüftung hochfahren, denn er reagiert auf die kalte Luft.
Die empfohlenen Lüftungszeiten hängen von der jahreszeitbedingten Außentemperatur ab:
Eine Extra-Lüftungseinheit sollten Sie grundsätzlich nach dem Baden oder Duschen einlegen, denn bereits ein kurzes Duschbad produziert um die 80 % Luftfeuchtigkeit im Bad.
Energiesparend heizen bedeutet: die Wärme im Raum halten. Machen Sie deshalb gerade in der Heizperiode einfach mal die Tür hinter sich zu, denn so heizen Sie über die Wohnräume nicht auch noch die Diele mit (siehe auch: Raumtemperaturen).
Effektiv ist außerdem das Abdichten von Zugluft-Türen und -Fenstern. Ob es an Ihren Fenstern zieht, lässt sich mit einer Kerze ganz leicht feststellen: Flackert die Flamme, wenn Sie diese nahe an den Fensterrahmen bringen (Achtung: nicht den Fensterrahmen anzünden)? – dann dringt mehr Luft durch das Fenster als nötig.
Das Abdichten zugiger Fenster spart in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus gut 900 kWh Energie – je nach Gastarif sparen Sie rund 75 Euro jährlich.
Dichtungsband gibt es bereits für wenige Euro im Baumarkt. Beachten Sie dabei auch die Bauart Ihrer Fenster, denn „zu viel des Guten“ kann zu Kondenswasserbildung führen. Wenn Sie Mieter sind, sollten Sie solche Maßnahmen grundsätzlich vorab mit Ihrem Vermieter bzw. Hausverwalter abklären.
Beachten Sie bitte: Wenn Ihre Fenster gut abgedichtet sind, wird regelmäßiges Stoßlüften noch wichtiger (siehe: Lüften).
Wasser sparen an sich ist eine zweischneidige Angelegenheit: Denn wer allzu sehr mit dem Nass aus der Leitung geizt, riskiert hygienische Probleme. Warmes Wasser zu sparen ist aber uneingeschränkt empfehlenswert. Denn ob Durchlauferhitzer, Boiler oder Heizkessel – zur Warmwasserbereitung wird wertvolle Energie benötigt.
Der Hygiene wird genug Rechnung getragen, auch mit kaltem Wasser: Beim Händewaschen sind nämlich Seife und Gründlichkeit die entscheidenden Faktoren, nicht die Wassertemperatur.
1 Liter warmes Wasser kostet rund 0,5 Cent – ein Liter kaltes Wasser von Mark-E kostet gerade einmal 0,002 Cent. Bei fünf Mal täglich Hände waschen und jeweils 4 Liter Wasser würden Sie fast 22 Euro jährlich sparen, wenn Sie die Hände konsequent mit kaltem Wasser waschen.
Rund 120 Liter warmes Wasser werden für ein Vollbad benötigt. Für eine fünfminütige Dusche sind es nicht einmal 70 Liter. Bei einem Durchschnittspreis von 0,5 Cent pro Liter warmen Wasser kostet die Dusche also etwa 25 Cent weniger als das Bad. Auf das Jahr gerechnet lassen sich auch so einige Euros sparen.
Wer zudem die Möglichkeit hat, eine Armatur mit Temperaturvoreinstellung und/oder Dusch-Stopp zu nutzen, kann seinen Warmwasserverbrauch beim Duschen noch weiter reduzieren.
In einer zentralen Heizungsanlage sind 60 Grad Celsius Wassertemperatur ausreichend. Werden Sie jedoch nicht zu sparsam, denn bei weniger als 60 Grad kann es zu hygienischen Problemen kommen.
Durchlauferhitzer hingegen können von der Temperatur niedriger eingestellt werden.
Richtwerte sind:
Moderne vollelektronische Durchlauferhitzer sind übrigens nicht nur energiesparender und amortisieren sich schnell. Sie lassen sich auch genau auf die gewünschte Temperatur einstellen.
Nutzen Sie zur Warmwasserbereitung , z.B. für Tee oder Kaffee, am besten den Wasserkocher. Dieser braucht weniger Energie als der Herd. Erwärmen Sie auch hier immer nur so viel Wasser wie Sie brauchen. Füllen Sie zum Beispiel die Tasse, die Sie nutzen möchten mit kaltem Wasser und schütten Sie nur diese Menge in den Wasserkocher. Bis zu 8 Euro pro Monat können Sie durch konsequentes Verwenden des Wasserkochers sparen. Da schmecken Tee und Kaffee gleich noch viel besser.
Brennt an Ihren Elektrogeräten ständig eine kleine Lampe? Dann sind die Geräte in dem „Schein-Aus-Zustand“, dem Standby-Modus. Dabei verbrauchen sie allerdings auch Strom, obwohl sie nicht aktiv genutzt werden. Die durchschnittliche Standby-Leistung liegt bei ca. 10 Watt. Bei einem 3-Personen-Haushalt könnten Sie so, bei vollständigem Verzicht des Standby-Modus, 115 Euro sparen.
Dabei helfen können Ihnen zum Beispiel ferngesteuerte Steckdosen, die die Stromzufuhr von der Steckdose zum Endgerät kappen oder aktivieren. Aber auch die gute alte Steckdosenleiste kann Ihnen dabei helfen. Praktisch: Damit können Sie direkt mehrere Geräte vom Strom nehmen.
„Heizen Sie den Backofen auf XY Grad vor.“ So steht es auf der Verpackung vieler Fertiggerichte. Tatsache ist: Es gibt nur wenige Gerichte, die ein Vorheizen wirklich benötigen. Dazu zählen zum Beispiel Soufflés, Biskuit- oder Blätterteig und auch zartes Fleisch oder Fisch.
Ein Grund für die Vorheiz-Empfehlung ist, dass die Hersteller nur für eine festgelegte Ausgangstemperatur eine zutreffende Zubereitungszeit angeben können. Jeder Backofen braucht unterschiedlich lang bis er die „Betriebstemperatur“ erreicht hat. Heizt man nicht vor, weichen die Zubereitungszeiten ab. Wer sich aber ein wenig auf seine fünf Sinne verlassen kann, sieht, wann ein Gericht fertig ist.
Ein Tipp: Mit dem guten alten Holzstäbchen lässt sich prüfen, ob der Kuchen fertig ist – klebt noch Teig dran, gehört er weiter in den Ofen.
Deshalb ist Vorheizen oft gar nicht nötig. Wer zusätzlich noch den Backofen einige Minuten vor dem Ende der Backzeit abschaltet und die Restwärme nutzt, spart zusätzlich einiges an Stromkosten.
Auch das spart Energie:
Nehmen Sie die Redewendung „Auf jeden Topf passt ein Deckel“ einmal wörtlich und nutzen Sie beim Kochen – wann immer möglich – einen Deckel. Das hält die Wärme im Topf, den Stromverbrauch niedrig und das Geld in der Haushaltskasse.
Damit können Sie die Hälfte der Energie, die Sie zum Kochen benötigen, sparen.
Wer nicht mit Gas oder einem Induktionskochfeld kocht, kann seine Stromkosten um einige Euro senken, wenn er die Restwärme nutzt. Drehen Sie die Herdplatten bereits wenige Minuten vor dem Ende der Garzeit ab.
Grundsätzlich gilt: Nach dem Ankochen können Sie bei nahezu allen Herdarten etwas herunter regeln. Mit einem Deckel auf den Topf kochen die Kartoffeln auch bei kleiner Stufe weiter.
Seien Sie gnädig: Ertränken Sie Ihr Gemüse nicht im Wasser. Denn pro Liter Wasser benötigen Sie bis zu 1 kWh Strom, um es zum Kochen zu bringen. Für Gemüse und Kartoffeln reicht es i. d. R. aus, wenn es gerade eben mit Wasser bedeckt ist. Wenn Sie mit Deckel kochen, können Sie häufig sogar noch weniger Wasser verwenden, denn der im Topf entstehende Dampf unterstützt das Garen.
Die Faustregel: So viel Wasser wie nötig, so wenig wie möglich.
Vereiste Kühlgeräte verbrauchen mehr Energie. Und auch bei Geräten mit Abtauautomatik, Low- oder Smart-Frost-Funktionen kann es mit der Zeit zu Eisbildung kommen. Sobald Sie in Ihrem Gerät Eisbildung sehen, sollten Sie das Gerät einmal abtauen. Denn ein vereister Kühlschrank kann bis zu 30 % mehr Strom verbrauchen.
Stellen Sie Ihre Kühlschranktemperatur richtig ein: 7 Grad gilt als optimal. Und im Gefrierschrank muss es nicht kälter als -18 Grad sein. Jedes Grad Abweichung kann den Verbrauch Ihres Geräts um bis zu 5% erhöhen. Bei einem Gerät, das in der Regel 24/7 läuft, lohnt es sich, darauf zu achten.
Keine Frage: Wenn die große Grillparty ansteht, ist man oft froh, noch „Muttis alten Kühlschrank“ im Abstellraum zu haben. Doch brauchen Sie ihn wirklich? Muss er das ganze Jahr laufen?
Besonders alte Kühl- und Gefriergeräte sind alles andere als effizient und schlagen im Dauerbetrieb mit 500 bis 600 kWh Strom zu Buche. Das sind – je nach Stromtarif zwischen 130 und 180 Euro im Jahr.
Vielleicht nutzen Sie für die nächste Grillparty einfach eine Kühltasche mit Kühlakkus und entsorgen „Muttis alten Kühlschrank“.
Ein Laptop verbraucht etwa nur halb so viel Strom wie ein Desktop-PC – und ungebundener sind Sie damit auch noch. Die meisten Tablets sind übrigens noch sparsamer: Sie verursachen selbst bei täglichem Aufladen nicht mehr als 10 Euro Stromkosten jährlich.
Auch die modernsten Waschmaschinen haben noch eine „Vorwäsche“-Funktion. Doch diese Funktion können Sie getrost vergessen.
Lediglich bei extrem verschmutzter (Berufs-)Kleidung kann eine Vorwäsche hilfreich sein.
Achten Sie statt Vorwäsche auf:
Nicht nur die Waschmaschinen sind in den letzten Jahren immer effizienter geworden, auch die Waschmittelindustrie hat Produkte hervorgebracht, die es erlauben, dass auch bei 30 Grad alles schon schön sauber wird. Manche werben sogar mit der 20-Grad-Wäsche, was der Zeitschrift Ökotest zufolge für leicht verschmutzte Wäsche durchaus reichen kann.
Ein 60-Grad-Waschgang kostet doppelt so viel Energie wie einer bei 40 Grad, denn der größte Teil des Stromverbrauchs beim Wäsche waschen geht auf das Konto der Warmwasserbereitung.
Wer mit hohen Temperaturen waschen muss:
Bei Berufsbekleidung (z.B. Gesundheitswesen, Handwerk) oder Sportbekleidung kommen Sie oft um das Waschen bei hohen Temperaturen nicht herum. Aber prüfen Sie mal, ob Sie Ihre Waschmaschine an die Warmwasserversorgung Ihres Haushalts anschließen können. Das lohnt sich natürlich nur, wenn Sie eine effiziente Warmwasserbereitung und viel 60-Grad-Wäsche haben.
Der größte Anteil des Stromverbrauchs von Wasch- und Spülmaschinen entfällt auf die Warmwasserbereitung. Die Öko-Programme der Maschinen nutzen häufig weniger Wasser und erhitzen es auch nicht so stark – das spart Energie und kann Ihre nächste Stromrechnung um bis zu 200 kWh reduzieren.
Trocknen Sie, wenn möglich, Ihre Wäsche auf der Leine bzw. auf einem Wäscheständer. Besonders im Sommer dauert das nicht einmal länger als das Trocknen im Wäschetrockner. Und – konsequent angewendet – können Sie bis zu 200 kWh Trocknerstrom einsparen.
Wer dennoch nicht auf einen Trockner verzichten kann: Achten Sie bei Anschaffung auf die Effizienz des Gerätes! Geräte mit Wärmepumpen-Technologie brauchen nur halb so viel Energie wie herkömmliche Trockner.